Mit dem vierten Quartalstreffen schließt die erste Hälfte der zweijährigen Projektlaufzeit ab. Die Bilanz des Projektfortschritts fällt äußerst positiv aus. Das erste Arbeitspaket konnte abgeschlossen werden und so ist unter anderem nun die Ressourcenmatrix für die drei Use Cases „AGV“, „AR-Wartung“ und „Hochregallager“ definiert. Das Zusammenspiel dieser Use Cases soll später genutzt werden, um in der Smart Factory OWL an einem Demonstrator die Funktionen von Management- und Planungstool zeigen zu können. Um dem Demonstrator den Weg zu ebnen, wurde begonnen, den AR-Maintenance Use-Case in die vorhandenen Anlagen zu integrieren.
Als nächster Schritt soll nun eine Anleitung zum automatischen Transfer der Anforderungen verschiedener Use Cases auf die Parameter der 5G-Infrastruktur ausgearbeitet werden, sodass in der Praxis nicht jeder Use Case händisch übertragen werden muss. Für Management- und Planungstool existieren bereits erste Entwürfe und nun soll der Informationsaustausch zwischen den Tools ausgebaut werden. Es wurden verschiedene Möglichkeiten zur Begegnung von Ressourcenmangel beleuchtet und die Umsetzbarkeit von Trade-Off-Mechanismen evaluiert. Die Auswirkungen dieser Mechanismen auf den Quality of Service müssen nun bewertet werden. Die Architekturentwicklung konnte größtenteils abgeschlossen und um eine Task Registry zur Verwaltung von Deskriptoren ergänzt werden. Diese nimmt die Anfragen der verschiedenen, um Ressourcen konkurrierenden Anwendungen entgegen und stellt sie dem Management- und Planungstool zur kurzfristigen und langfristigen Ressourcenplanung zur Verfügung. Zurzeit läuft die Integration der Task Registry in das Planungstool. Neben einer Besprechung des Projektfortschritts und der nächsten Aufgaben wurde das Quartalstreffen genutzt, um einen Austausch mit dem ebenfalls von der 5G.NRW Initiative geförderten Projekt der Berief-Food GmbH zu initiieren. Im Gespräch mit Dr. Klaus Petschel fanden sich viele Ansatzpunkte zur gegenseitigen Assistenz zwischen 5G4Industry und dem Projekt „Optimierung der Intralogistik im Rahmen der Neuorganisation der Werkleitplanung eines schnell wachsenden KMUs“. Auch wenn im Rahmen des 5G4Industry-Projektes kurz- bis langfristige potenzielle Use Cases zur Entwicklung einer 5G Smart Factory identifiziert werden konnten, stellt Herr Petschel das „Henne-Ei-Problem“ von 5G als zentrale Umsetzungshürde heraus: 5G wird von keinem Unternehmen angeschafft, wenn keine relevanten Use Cases gesehen werden. Möglicherweise kommen die Game Changing Use Cases aber erst auf, wenn genügend Firmen z.B. entlang einer Wertschöpfungskette 5G etabliert haben.