Veranstaltungswoche vom 07. bis zum 10. September 2021
Die Projektpartner von 5G4Industry und die IHK‘s Ostwestfalen und Lippe haben im September ein vielseitiges Programm auf die Beine gestellt, das einen Blick auf die Lage in unserer Region geworfen hat. Wir haben gezeigt, welche spannenden Projekte es in der Region gibt und was 5G mit Nachhaltigkeit zu tun hat. Als Teil der solutions Veranstaltungsreihe und in Ergänzung zur parallel stattfindenden 2nd 5G.NRWeek konnten wir so das Thema 5G noch näher in unsere Region holen und einen wichtigen Beitrag zur stattfindenden Diskussion beitragen.
Auch nachdem die Veranstaltungen vorbei sind, bleiben die Themen weiterhin wichtig. Wir wollen Ihnen daher einen kurzen Eindruck davon geben, was es in der 5G.OWL Woche zu erleben gab. Unsere Referenten brennen für ihre jeweiligen Themen und freuen sich, mit Ihnen in den Austausch zu gehen, auch wenn Sie an der 5G.OWL Woche selbst nicht teilnehmen konnten.
5G vs. W-Lan – schnell erklärt
Dienstag 11-12 Uhr
Christoph Goertz, Gründer und Geschäftsführer der digitalen Akademie Speedsquare, gab einen anschaulichen Einblick in die grundlegende Thematik von 5G, zeigte Stärken und Schwächen der Technologie auf und ordnete sie im historischen und Leistungs-Kontext ein.
Im Anschluss gab Dr. Simon Oberthür vom SICP der Universität Paderborn einen Einblick in verschiedene Anwendungsfälle für 5G. Im Kontext von 5G4Industry und zahlreicher anderer Projekte wurden zahlreiche Szenarien untersucht und Anforderungen definiert.
Fazit: 5G ist mehr als nur ein Zugangsnetz.
5G und Nachhaltigkeit
Mittwoch 10-11:30 Uhr
Den Anfang machte Christoph Goertz, Gründer und Geschäftsführer der digitalen Akademie Speedsquare, der zunächst aufzeigte, dass sowohl die reale als auch die virtuelle Welt mit Energie versorgt werden muss und daher beide, und ihre Wechselwirkungen untereinander, betrachtet werden müssen, wenn wir unsere Klimaziele erreichen wollen. Er beleuchtete dabei auch die Rolle, die 5G spielen wird, da hier gegenüber älteren Mobilfunkstandards mit einer deutlich besseren Energieeffizienz gepunktet werden kann.
Philip Kleen und Timo Siekmann aus dem Fraunhofer IOSB-INA in Lemgo stellten ihr Projekt MonoCab-OWL vor. Dieses autonom fahrende Einschienenfahrzeug könnte durch die Reaktivierung eingleisiger Bahnstrecken eine ressourcensparende Alternative zu Autos sein. Besonders ländliche Gegenden, in denen sich ein flächendeckender öffentlicher Nahverkehr aufgrund geringer Auslastung nicht lohnt, kann dieses individuelle Verkehrsmittel für Abhilfe sorgen.
Zum Thema „Nachhaltigkeit als Treiber für Digitale Ökosysteme“ berichtete Roland Broch vom eco – Verband der Internetwirtschaft e. V. über den Wandel unserer Gesellschaft und Industrie und welche Fragestellungen wir in Zukunft lösen müssen, um nachhaltig zu leben und zu arbeiten.
Fazit: 5G kann eine von vielen Technologien sein, die uns auf dem Weg zur Nachhaltigkeit voranbringen.
5G – wie setze ich es um?
Donnerstag 10-11:30 Uhr
Einen Einblick in datenbasierte Geschäftsmodelle gab Timon Lutz von der Siegburger Beratungsfirma LATUS consulting AG, die ihren Schwerpunkt in den Bereichen IT, Telekommunikation, Smart Mobility und Smart Energy hat. Er sieht 5G als eine Schlüsseltechnologie für den digitalen Wandel, verbunden mit u.a. KI, Edge Computing und Realtime Analytics. Abhängig von Ihrer Unternehmensausrichtung kann Herr Lutz mit Ihnen ausloten, ob beispielsweise ein 5G Campus-Netz für Sie sinnvoll sein könnte. Mit dieser Technologie könnten Sie gegebenenfalls neue Erlös-Modelle erarbeiten oder neue Märkte erschließen.
Im Anschluss informierte Dr. Torsten Musiol, Geschäftsführer der MECSware GmbH aus Velbert, über die technische Umsetzung von 5G für Unternehmen. Welche Voraussetzungen müssen gegeben sein und welche Überlegungen müssen angestellt werden? Wie aufwändig und wie sicher ist ein Campusnetz? Um 5G anwendbar zu machen, ist laut Dr. Musiol vor allem eine Reduktion und Abstraktion nötig. So soll die von MECSware entwickelte campusXG® Systemlösung so einfach wie WLAN sein.
Zuletzt sprach Dr. Darius Schlangenotto von der Paderborner BENTELER Business Services GmbH über die Fragen und Bedürfnisse aus der Perspektive von Anwendungsunternehmen. Für ihn sind vor allem die Themen AdHoc Maintenance, Peventive Maintenance und Predicitve Maintenance als 5G-Use Cases interessant.
Fazit: Letztlich kann die Frage, ob und wie 5G in Ihrem Unternehmen eingesetzt werden kann, nur durch eine Betrachtung Ihrer individuellen Gegebenheiten und Bedürfnisse beantwortet werden. Das MECSware campusXG® Evaluation Kit kann aber z.B. genutzt werden, um ein vollständiges Campusnetz einfach vor Ort auszuprobieren.
5G in OWL
Freitag 13-14:30 Uhr
Zum Abschluss haben wir über die vielseitigen 5G-Aktivitäten in der Region OWL berichtet.
Den Anfang machte Arne Neumann vom inIT der Technischen Hochschule OWL in Lemgo, der über das Projekt TACNET4.0 sprach. Im Kern wurde hier eine Anwendung entwickelt, die 5G industriell nutzbar machen sollte, indem existierende, heterogene Industrieanlagen für zunehmende Anforderungen an Flexibilität und Automatisierung der Prozesse fit gemacht werden sollen. Die Arbeiten, die hier schon an Methoden zum Management von Cloud-Ressourcen geflossen sind, haben einen Grundstein gelegt für die Ausarbeitung der 5G4Industry Projektidee.
Marvin Illian und Dr. Stefan Sauer vom SICP der Universität Paderborn berichteten von ihren jeweiligen Projekten, dem laufenden Projekt 5G4Industry und dem in den Startlöchern stehenden Projekt 5G Lernorte OWL. Letzteres beschäftigt sich mit der Fragestellung, welche Vorzüge und Grenzen der 5G-Technologie für die berufliche Bildung hat. In vier Berufskollegs in den Kreisen Gütersloh und Paderborn sollen neue Lernszenarien entwickelt werden. Gleichzeitig steht auch die Schulung von 5G Kompetenz in Betrieben im Fokus der Arbeiten.
Tobias Seidenberg stellte das IoT Xperience Center des Paderborner Fraunhofer IEM vor. Dort entsteht zur Zeit neben der SmartFactory OWL in Lemgo ein zweites Reallabor, welches 5G erlebbar macht und vertrauliche Forschungskooperationen zwischen dem Fraunhofer IEM und Unternehmen aus der Region möglich macht. Auch unternehmensindividuelle Workshops und Trainings, offene Schulungen sowie Netzwerk-Veranstaltungen sind im IoT Xperience Center möglich.
Ein Hinweis sei an dieser Stelle geben hinsichtlich der vielen anderen 5G Aktivitäten aus der Region, die in der kürze der Zeit nicht ganz so ausführlich vorgestellt werden konnten:
Das Projekt 5G Simone, mit dem das Projekt MonoCab-OWL mit einem 5G-Ansatz weiterentwickelt werden soll.
Das Projekt 5G4Automation, an dem viele Akteure aus der Region beteiligt sind und das gerade erst in die Umsetzung startet.
Das Projekt 5Guarantee, das 5G von der Theorie in die Praxis bringen und unter anderem ein kontinuierliches Bewertungs- und Kontrollsystem für lokale Campusnetze entwickeln möchte.
Zudem sind der Kreis Lippe als 5G-Modellregion und der Kreis Höxter für einen gezielten Mobilfunkausbau im ländlichen Raum ausgewählt worden.
Fazit: OWL ist schon jetzt und wird in Zukunft noch viel mehr ein Treiber für 5G in Deutschland sein und sich mit zahlreichen Aktivitäten profilieren können. Diese Anstrengungen sollen daher durch das Projekt OstWestfalenLippe 2025 gebündelt werden.